Linux Cluster, Paderborn 12/98 |
Das CLOWN (CLuster Of Working Nodes) Projekt in Paderborn hatte sich
zum Ziel gesetzt, binnen 2 Tagen einen über 512 Rechner umfassenden
Rechnercluster zu bilden.
Es handelte sich um einen heterogenen Cluster aus weit über 450
Intel-PC's und 50 666MHz Alpha 21164 Maschinen. Für letztere war
ich zuständig.
Die Computernacht wurde vom WDR 8 Stunden lang live übertragen und
war die zweitgrösste Produktion - nach der Fussball-WM - des WDR
im Jahre 1998.
Auf dem Alpha Cluster setzten Sebastian Hetze und ich den Linpack
Benchmark auf, leider hatten wir kaum Zeit, um diesen Anzupassen und
erreichten nicht ganz 28 GFlops.
Beim Heise-Verlag (dazu später) konnte ich den Wert auf 31 GFlops steigern.
Das spezielle am Alpha-Cluster: die 50 Nodes sind diskless
und booten von einem zentralen Bootnode (via bootp/tftp),
der 2 software-gespiegelte Platten nebst 1GB RAM und
6 Netzwerkkarten enthält.
Um ein NFS-root Filesystem zu vermeiden, portierte ich generell
initrd auf Alpha, die Spezialvariante davon ist
ein bootp-kernel mit angehängter Ramdisk.
Dadurch sind Diskless-Rechner nach dem Booten vom Server unabhängig.
initrd für Alpha ist nun im Standard-Kernel.
Mein Dank geht hier an die Risikobereitschaft von Quant-X und Samsung,
Innerhalb von 5 Tagen wurde das Projekt beschlossen, ich zum Leiter des
"Samsung and Quant-X Cluster Project" ernannt, und etwa 10 Millionen ATS
wurden darin investiert. Eine echt spontane Aktion, naja, soweit spontanität
bei solchen Beträgen möglich ist.
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Bei der Konfiguration des 50-Node 666MHz Alpha-Teilclusters | Inspektion des Clusters |
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Einbindung des Alpha Clusters in den Gesamtcluster Neben mir Marc Lehmann | Eine kleine Übersicht |
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Weitere Ansicht | Organisation ist alles |
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Dank an die Feuerwehr Paderborn
Meine Alphas brauchen Kühlung |
Der Besucherandrang war gross |
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Geschafft, ab ins Guinnes-Buch |
Die Freude war entsprechend gross |
Heise Verlag, Hannover 12/98 |
Der Alpha-Cluster des CLOWN (CLuster Of Working Nodes) Projekts von Paderborn
wurde direkt nach Hannover in das Testlabor der iX geschickt.
Ich wurde zur Aufstellung nachgeschickt (mit 25GB RAM im Handgepäck)
um den Cluster zu optimieren und zu testen.
Ich hätte ein bis zwei Tage in der Redaktion bleiben sollen, es war so
spannend, dass ich eine ganze Woche dort geblieben bin...
Der Heise-Verlag ist sehr programmiererfreundlich, Kaffee gibt's gratis
und es gibt sogar einen Zigarettenautomaten !
Damit letzerer auf Touren kam, wurde der Rauchmelder im Testlabor deaktiviert.
Ein Testbericht ist in iX 2/99 nachzulesen,
die "Hohe Kompetenz des Herstellers"
(in der Wertung) war ein netter Scherz, den ich
aber sehr persönlich nehme ;-}
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Die Erfindung des Pingometers Anfangs bewegten wir uns um
Platz 212 der Top-500 Rechner
Linpack-Leistung: etwas unter 30Gigaflops |
Wer hart arbeitet, darf auch scherzen.
Pinguine lassen sich viel gefallen.
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Ralf Hülsenbusch (Leiter des iX Testlabores) kann leicht lachen
30 (von 50) Maschinen musste ich komplett alleine umbaün und aufstellen. |
Sieht das nicht nett aus ?
51 Maschinen in 17x3 Formation
Typisch: Links mein Omnibook, rechts die Zigaretten
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Linpack Tabelle (mittels GNUplot)
Erstellt wurde sie durch direktes parsen der Linpack-Results
In der iX-Ausgabe sieht es besser aus. |
Nach einer Woche harter Arbeit:
Endlich über 31 GigaFlops, Top-500 Ranking: 202
Durch optimale Anpassung konnte der Cluster um fast
10% gegenüber Paderborn beschleunigt werden.
Fast stündlich lieferten wir neue Höchstleistungen
an nationale (deutsche) und internationale Presse
Brisanz nebenbei: Wir waren schneller als ein Cluster
von Compaq, der in etwa das zehnfache kostet...
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CeBIT, Hannover 3/99 |
Die CeBIT war für micht harte Arbeit.
Ich betreute einen 30-Node Cluster bei Samsung,
ein 5 Node-Cluster (erstmalig gezeigt auf der Elektronika 98
in München) bei Bee, und den Linux International Stand.
Den RedHat-Stand habe ich auch noch komplett beliefert.
Endlich ein Wiedersehen mit Jon "Maddog" Hall, einem wirklich
engen Freund. Wir befanden uns zu dritt am Stand, sehr kompetent hat
auch Dan York (von Linuxcare) Linux vertreten.
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Jon, Dan und ich |
3 Pinguine
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Eigentlich waren wir nicht zu dritt, sondern zu fünft.
Alte Freunde aus Paderborn (Marc Lehmann und Lukas) fanden sich
ein.
Marc ist der Initiator des EGCS-Steering Commitees
und hauptverantwortlich dafür, dass gcc/egcs vereinigt wurden.
Er ist der Author des PGCC, eine Pentium-optimierte GCC Variante.
Er ist vielleicht der einzige Mensch, der mit
Richard Stallmann kommunizieren kann,
obwohl auch Marc es manchmal anstrengend findet...
Das Marc nebenbei noch ein extremer Perl Spezialist ist -
sein Buch über Perl-Module sollte bald bei O'reilly erscheinen -
kommt besonders durch sein Gimp-Perl Modul zum Ausdruck.
Weil Marc so gut ist, habe ich dafür gesorgt, das Samsung und Quant-X
ihm eine schnelle Alpha-Maschine schenken.
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Von links: Lukas, Stefan, Marc |
Der Ansturm (auch von hübschen Damen) war gewaltig.
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Massenauflauf |
Es gibt auch unbrauchbare Software auf Linux
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Nett war auf der CeBIT noch ein Business-Essen mit Bob Young (RedHat CEO)
und Roland Dyroff (SuSE-Boss).
Maddog bat Mr. Young einen kleinen Karton zu tragen, was letzterer
auch tat.
Brisant der Inhalt: SuSE-Linux 6.1 beta CD's für Alpha.
(Um den Gag zu verstehen: Bob hatte von dem Alpha-Port nichts gewußt
und geglaubt, daß es neben Debian/Alpha und meiner (unbedeutenden)
Distribution neben
RedHat's eigener keine weitere für Alpha gibt.)
Inzwischen ist SuSE/Alpha 6.1 am Markt, aber meiner Meinung nach
ziemlich unbrauchbar.
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Meine Distribution wurde am Samsung-Stand gratis verteilt.
Besonders erfreulich war der reißende Absatz:
Möglicher Grund: Leute können nicht zwischen alpha (early Prerelease)
und Alpha (64 Bit Maschinen) unterscheiden.
Anders kann ich es mir kaum erklären, daß vom europäischen Markt mehr
Alpha-Installations-CD's als Alpha-Maschinen akzeptiert werden.
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